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  • GV 2013: Stadtführung SolothurnDatum15.04.2013 11:30
    Thema von Mazsi im Forum Ausflüge

    Im Vorfeld der abendlichen Generalversammlung vom 16. März 2013 unseres Clubs in Zuchwil haben sich die Organisatoren einen Leckerbissen einfallen lassen: Eine Solothurner Stadtführung.

    Solothurn nennt sich «schönste Barockstadt der Schweiz», andere nennen sie traditionell „Ambassadorenstadt“ oder „Sankt-Ursen-Stadt“. Die Führung durch die kundige Stadthostesse beginnt bei Wind und Kälte direkt vor der St.Ursenkathedrale (11 Glocken) mit ihrer Treppe mit jeweils 11 Stufen pro Abschnitt. Im Innern die vom Haupteingang aus gezählte 11te, schwarz gestrichene Bodenplatte im Hauptschiff: die einzige Stelle, von der aus alle 11 Altäre bzw. Teile davon gleichzeitig zu sehen sind.

    Weiter geht’s an der sehr frischen Luft, aber schnell sind die winterlichen Wetterverhältnisse vergessen: Wir werden in den Bann genommen durch die mit Anekdoten und Kuriositäten gespickte Führung in den mittelalterlichen Gassen mit ihren Zunfthäusern, den schönen Gerechtigkeitsbrunnen, die Bürgerhäuser, die schönen Patrizierhäuser, den Marktplatz mit dem im 12. Jh. errichteten Zeitglockenturm, das Zeughaus, den Ambassadorenhof mit dem Ambassadorenbrunnen, aus dem jeweils zum Geburtstag des französischen Botschafters statt Wasser Wein geflossen soll.

    Immer wieder fällt die „Solothurnerzahl“ 11. Aus Neugier habe ich in Wikipedia nachgeschaut: So war die Bürgerschaft der Stadt in 11 Zünften organisiert und bereits der erste Rat, den die Solothurner stellen durften, zählte 11 Mitglieder. Es gibt 11 Stadtplätze, 11 Museen, eine „Solothurner Uhr“ mit nur 11 Stunden, das lokale „Öufi“ Bier, das „Solothurner Bataillon“ der Schweizer Armee trägt die Zahl 11 und das Foucault-Pendel im Naturmuseum, welches die Erddrehung anzeigt, dreht sich - relativ zum Erdboden - um 11 Grad pro Stunde. Manche historische 11er Behauptung konnte jedoch wiederlegt werden: so ist Solothurn nicht der 11. Kanton der Alten Eidgenossenschaft, sondern der zehnte, es gab und gibt es weit mehr als 11 Brunnen und 11 Kirchen/Kapellen auf Stadtgebiet und auch die mittelalterliche Stadtbefestigung besass einst deutlich mehr als 11 Türme, dafür gab es nie mehr als sieben Stadttore. Und: die Fasnacht beginnt ausgerechnet in Solothurn nicht wie andernorts am 11.11. um 11.11 Uhr, sondern erst am 13. Januar!

    Die Zahl 11 gilt in der Religion als Zahl der Masslosigkeit, der Sünde, denn sie ist eins mehr als die gottgegebenen „Zehn Gebote“, zugleich ist sie weniger als die vollkommene 12 und damit Symbol der Unvollkommenheit (Banzhaf: Symbolik und Bedeutung der Zahlen).

    Und noch ein erheiternder Abschnitt aus dem DuMont Kunst-Reiseführer Die Schweiz:
    Auf das Alter ihrer Stadt geben die Solothurner viel, wie der Spruch am Zeitglockenturm besagt:
    „Kein elter Platz in Gallien yst, Dan Solothurn zuo diser Frist, Usgnommen die Stadt Tryer allein, Darumb nembt man sy Schwester gmein.“
    Andere Zeugnisse führen die Stadt auf Abraham zurück oder legen gar wie ein Chronist des 17. Jh. das Gründungsdatum auf das Jahr 3127 v. Ch., womit Solothurn 1376 Jahre älter als Rom wäre. Ironisch verstanden werden muss ein Bild, das von F.M. Schwaller (Mitte 18. Jh) von der Erschaffung Adams und Evas malte: da stehen doch die braven Solothurner Bürger auf ihren Wällen und Zinnen und sehen dem lieben Gott bei seiner Erschaffung der ersten Menschen aufmerksam auf die Finger…! Mal sehen, wie er`s macht.

    Ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren! Ingrid

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